Spicken, rasen, schwänzen, illegale Substanzen oder ein kleiner Diebstahl: Erinnern wir uns nicht alle mit leisem Behagen an den einen oder anderen schadlos überstandenen Regelverstoß? Leander Steinkopf geht dem »Reiz des Verbotenen« in seinem neuen Buch auf die Spur.
Von den Gründen zur Überschreitung des Erlaubten über erwünschte Tabus bis hin zur gesellschaftlichen Funktion des Verbots: In seinem unterhaltsamen und pointierten Essay zeigt uns Steinkopf auf, wie viel es jenseits des Erlaubten zu entdecken gibt.
Dient die gelegentliche Abweichung vom Regelkonformen vielleicht dazu, unsere Autonomie zu behaupten? Ist sie am Ende bedeutender Teil des Menschseins? Hält der Regelbruch mitunter das geregelte Leben am Laufen und hat womöglich sogar das Potenzial, gesellschaftliche Entwicklungen voranzutreiben?
Eine evolutionäre Perspektive auf den Placebo-Effekt
und die Arzt-Patienten-Beziehung
“Steinkopf’s approach to the art of healing is as simple as it is radical. Adopting an evolutionary perspective, he argues that many of the symptoms of illness – pain, fever, lassitude – serve as signals by which the patient can make his or her plight apparent to other people, and so issue a cry for help. Then, if the patient can only be persuaded that they are in safe hands, the symptoms will subside. In this groundbreaking book, he lays out the theory and shows how it helps to make sense of several of the paradoxes of medical care, such as the placebo effect. Building on this, he goes on to make bold practical suggestions for how to improve and exploit the ‘other half of healing’, what the patient believes.”
Professor Nicholas Humphrey, Emeritus Professor of Psychology, London School of Economics, Visiting Professor of Philosophy, New College of the Humanities, Senior Member, Darwin College, Cambridge, Author of “Seeing red”, “The mind made flesh”, “Leaps of faith” and many other books
“In his book, Leander Steinkopf makes a compelling case that current medical systems should recognise our evolutionary need to display symptoms when we need help. One of his solutions is ‘continuity of care’, which evidence indeed suggests improves outcomes, and, as Steinkopf points out, would reduce stress and increase trust in the medical profession. His book also calls into question the very rationale for patient-practitioner interactions via the internet and other apps, and instead offers a manifesto for face-to-face consultations. I highly recommend the book.”
Jeremy Howick, PhD, Director at the Oxford Empathy Programme, University of Oxford, Author of “The Philosophy of evidence-based Medicine” and “Doctor You – Introducing the hard science of self-healing”
“The provision of effective, accessible, acceptable, economic and cost-effective treatments is important as well as a constant challenge. However, the focus often is restricted to the obvious parts of an intervention, neglecting both the functional embedment in as well as the dependence of treatments on an interpersonal context. In this regard, much has been said and written on the relationship between patients and their treatment provider as well as the importance of treatment expectancies, but it is here, where Leander Steinkopf’s book not only adds an important perspective, but furthermore is the first to provide a deeper functional understanding of why treatments are a genuine social ability. Leander Steinkopf has the rare ability to combine a thorough understanding of different scientific perspectives with a highly accessible prose, without ever turning to the shallow and dull language that haunts so many non-fictional books. Leander Steinkopf’s perspective is novel, important and worth the read.”
Professor Dr. Jens Gaab, Full Professor and Director, Faculty of Psychology, Clinical Psychology and Psychotherapie, University of Basel
“Ohne Lektüreschlüssel und Didaxe, dafür mit einer großen Portion Identifikationspotenzial und Offenheit.”
Stellwerk Magazin, Elisa Schüler
„Neue Schule“ ist eine interessante Anthologie für Leser*innen, die sich für Gegenwartsliteratur bereits interessieren und sich hier einen Überblick über Texte und Stile unterschiedlicher „junger“ Schriftsteller*innen verschaffen wollen.
kulturgeschwaetz.de, Katharina Herrmann
Die perfekte Einstiegsdroge für eine lebenslange Lesesucht
Wie lässt sich bei jungen Menschen Begeisterung für Literatur wecken? Mit Goethe, Schiller, Fontane? Oder mit Erzählungen über Mobbing und gar nicht mal so unschuldige spätkindliche Spiele, mit Geschichten über zerbrechende Freundschaften und aufkeimende Liebe, über nächtliche Fahrten zur Tankstelle und seltsam unbestimmte Beziehungen mit Anfang Zwanzig. Die Erzählungen in Neue Schule sind nah und direkt an der Wirklichkeit, an den Problemen, die uns das Leben heute in der Jugend stellt. Kanon schön und gut, aber wer Literatur an junge Menschen vermitteln will, sollte vielleicht mit der jungen Literatur ihrer Gegenwart beginnen.
“Ebenso treffsicher wie streitlustig.“
Bayrischer Rundfunk, Sky Nonhoff
“Man kann den Strategen der beiden einstmaligen Volksparteien nur dringend anraten, zum Zwecke dieser Analyse umgehend in die nächstgelegene Buchhandlung zu gehen und dort ,Kein schöner Land – Angriff der Acht auf die Gegenwart‘ zu kaufen.“
Süddeutsche Zeitung, Alex Rühle
“(Die Autoren) erschaffen ein Panorama, in dem man das eigene Land in einem etwas anderen Licht sehen kann.“
Deutschlandfunk Kultur, Claas Christophersen
“Das bindende Glied in diesem heterokliten und dadurch umso notwendigeren Band ist der Begriff ,Irritation‘… Nicht Zerstörung fordern sie, sondern Versöhnung. Das ist ein Anfang, ein Startschuss für Veränderung.“
Freitag, Ute Cohen
Nach einem gemeinsamen Ausflug an die Isar fassen vier Frauen und vier Männer den Entschluss, die deutsche Gegenwartskultur auf den Prüfstand zu stellen. Sie sind Experten für Mode, Literatur und Kunst, für Theater, Essen und Musik, für die Politik, für Film und Fernsehen. Sie sind die unabhängigen Geister, die hierzulande so dringend gebraucht werden – und so selten geachtet. Herausgekommen ist eine genauso unterhaltsame wie kontroverse Gegenwartsdiagnose, die es so noch nicht gegeben hat. Acht Nadelstiche gegen den deutschen Stumpfsinn, acht kritische Perspektiven auf ein Land an der Schwelle zu den neuen Zwanzigern: Kein schöner Land ist ein Bootcamp gegen die geistige Trägheit – und ein Ausbruch aus der deutschen Bequemlichkeit.
“beeindruckendes Debüt” Katja Schönherr in NZZ am Sonntag
“ein ganz neues Genre begründet: die Anti-Berlin-Erzählung” Björn Hayer auf Spiegel Online
“Plattitüden aus der kulturpessimistischen Rumpelkammer […] banale Ressentiments […] kann man an jedem Kneipentisch hören […] Zwischen zwei Buchdeckel muss das nicht.” Meike Fessmann in der Süddeutschen Zeitung
Ein Sommermorgen, die Stadt leuchtet. Die Menschen sind unterwegs, und einer läuft ihnen entgegen und hat nichts vor. Er läuft von der Mitte, wo jeder ein Ziel hat und junge Eltern auf deprimierende Weise alles richtig machen, an die Ränder, wo es zwischen Spielkasinos und Backshops auch nicht besser ist, nur anders. Wer ist er? Kein Rebell, eher ein zärtlicher Menschenfeind, ein romantisch veranlagter Pessimist, der Verfall sieht, wo andere Pläne schmieden. Ein Absichtsloser, der die verhasste Stadt mit dem Blick eines Verliebten betrachtet. Man folgt ihm, und hinterher möchte man selbst rausgehen, Zeit haben, Gegenwart erleben.
“Um dieses Buch kommen Sie nicht herum, wenn Sie sich mit Therapie beschäftigen, die den ganzen Menschen umfasst.” Dr. Utz Anhalt auf heilpraxis.net
Wenn wir krank sind, zeigt unser Körper Symptome. Wir sind träge, müde, haben Fieber – die allseits bekannten Abwehrreaktionen unseres Organismus. Doch was, wenn diesen Krankheitsanzeichen noch eine andere Funktion zugrunde liegt, als nur gefährliche Erreger zu bekämpfen? Evolutionspsychologe Leander Steinkopf erklärt, welche Rolle menschliche Interaktion bei der Genesung spielt. Unsere Symptome sollen unseren Mitmenschen signalisieren, dass wir hilfsbedürftig sind. Erst, wenn wir Anerkennung für unser Leiden bekommen, können sie abklingen.
Leander Steinkopf, geboren 1985, wohnt nach Stationen in Mannheim, Berlin, Sarajevo und Plovdiv mit seiner Familie in München. Er ist Essayist und Erzähler, arbeitet darüber hinaus als Wissenschaftsjournalist und Redenschreiber. Seine Erzählungen erscheinen im Merkur und in Sinn und Form. Seine Essays findet man etwa in der Neuen Zürcher Zeitung, der taz und der Literarischen Welt. Seine wissenschaftsjournalistischen Beiträge erscheinen vor allem in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, aber auch in der Welt und der Süddeutschen Zeitung. 2009 war er Mitbegründer der Heidelberger Lesebühne „Vollversammlung“, 2016 Mitbegründer des „Netzwerks Münchner Theatertexter*innen“ und dort Organisator der Textwerkstatt. 2018 erschien sein Prosadebüt „Stadt der Feen und Wünsche“ bei Hanser Berlin, mit dem er beim Kranichsteiner Literaturförderpreis den Preis der Schülerjury gewann und für den Tukan-Preis und den Ulla-Hahn-Autorenpreis nominiert war. Ebenfalls 2018 erschien „Die andere Hälfte der Heilung“ bei Mosaik, das auf seiner Dissertation über den Placebo-Effekt basiert. 2019 gab er bei C.H.Beck das zeitdiagnostische Buch „Kein Schöner Land – Angriff der Acht auf die deutsche Gegenwart“ heraus, 2021 bei Claassen die Anthologie „Neue Schule: Prosa für die nächste Generation“. Diesen Herbst erscheint in der Essay-Reihe des zu Klampen Verlags sein Buch über den Reiz des Verbotenen. Er erhielt Aufenthaltsstipendien der Goethe-Institute in Bulgarien und Slowenien und arbeitete als Albrecht-Lempp-Stipendiat in Krakau. Beim Bachmannwettbewerb 2021 erreichte er die Shortlist. Außerdem erhielt er zahlreiche Stipendien, darunter ein Werkstipendium des Deutschen Literaturfonds und ein Jahresstipendium der Andrea von Braun Stiftung für interdisziplinäre Studien.